In dieser Rubrik möchten wir Ihnen in regelmäßigen Abständen Verfahren und Methoden zur Untersuchung von Abfällen bzw. von aufbereiteten Abfallbestandteilen vorstellen.

Folgende Themen stehen bisher zur Auswahl:

Ermittlung von - für die Verfahrensstufe Pelletierung - schädlichen Bestandteilen im Input der Pelletierpressen

Da die Pelletierung von Abfällen als notwendige Behandlungsstufe vor der stofflichen Verwertung von Abfällen wieder an Bedeutung gewinnt, ist es notwendig den Erfolg der vorgelagerten Aufbereitungsschritte zu ermitteln. Grundsätzlich sind zwei wesentliche Gruppen von schädlichen Bestandteilen zu unterscheiden:

  • Bestandteile, die die Verfügbarkeit einschränken und
  • Bestandteile, die zu erhöhtem Verschleiß an den Presswerkzeugen führen
Das Verfahren zur Ermittlung der Massenanteile dieser Bestandteile im Input der Pelletierpressen muß aus einer Kombination von Siebklassierung, händischer Sortierung und der Ermittlung des Inertstoffanteiles in den Kornklassen durch Glühen und weitergehende Behandlung des Glührückstandes zur Abtrennung der Asche der organischen Bestandteile bestehen. Diese Untersuchungsmethode muß sich an den Vorgaben der Lieferanten der Pelletierpressen und an den vertraglichen Vereinbarungen orientieren.
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Parameter zur Beschreibung der Qualität der erzeugten Pellets

Wie im März/April bereits erwähnt, gewinnt die Pelletierung von Abfällen als notwendige Behandlungsstufe vor der stofflichen Verwertung von Abfällen wieder an Bedeutung.

Um die Qualität der erzeugten Pellets beschreiben zu können, sind die folgenden Parameter von Bedeutung:

  • Wassergehalt
  • Aschegehalt (Glührückstand)
  • Feinkornanteil
  • Schüttdichte
  • mechanische Festigkeit (Transportstabilität)
  • Thermostandfestigkeit
Bisherige Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Qualitätsparameter wesentlich von folgenden Randbedingungen beeinflußt werden:
  • der Aufbereitungserfolg der vorgelagerten Behandlungsschritte (Inerttstoffabtrennung, Trocknung)
  • die Konstruktion der Pelletierpresse, Extruder- oder Kollerpresse (Ring- oder Flachmatrizen, Anzahl der Koller)
  • die Matrizengeometrie (Preßkanallänge)
  • die Zugabe von Pelletierhilfsmitteln (Melasse, zerfasertes Holz)
Die genannten Qualitätsparameter müssen sowohl während der Inbetriebnahme und des Probebetriebes einer Aufbereitungsanlage als auch im Dauerbetrieb nachgewiesen werden.
Die Probenahmevorschriften müssen sich dabei vor allem an den örtlichen Gegebenheiten und an dem tatsächlich machbaren orientieren.
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Bilanzierung von Sortieranlagen für Wertstoff-Sammelgemische

Zur Durchführung von Bilanzierungen in Sortieranlagen kommen verschiedene Methoden in Frage. Ansatzpunkte einer Untersuchung sind dabei die folgenden drei Hauptmassenströme der Sortieranlage:

  • Input als Gesamtheit der in die Sortieranlage gelangten Stoffe,
  • Produkte als die einer Verwertung zuzuführenden aussortierten Stoffe,
  • Sortierrest als die Summe der nicht zur Verwertung vorgesehenen Stoffströme.
Ferner sind als Prämissen vorauszusetzen, daß
  • die Sortierung nicht vollständig ist - verwertbare Stoffe, die einem bestimmten Produkt hätten zugeordnet werden müssen, befinden sich in anderen Produkten oder im Sortierrest,
  • die Produkte nicht sortenrein sind - sie enthalten Anteile sowohl von anderen verwertbaren Stoffen als auch von Anhaftungen und Verschmutzungen.
Die Kombination von Produkt- und Sortierrest-Bestimmung liefert Daten zur Zusammensetzung des Inputmaterials, zu den Sortierresten, zu den Produkten und zur Sortierquote.

Der Einfluß von Wertstoffanlieferungen aus Gewerbebetrieben und der Vermischung von Anlieferungen aus verschiedenen Erfassungsgebieten bzw. Bundesländern, sind nur durch eine unverhältnismäßig aufwendig durchzuführende Input-Bestimmung zu quantifizieren, bei der auch in den Betriebsablauf der Sortieranlagen eingegriffen werden muß.

Um Aussagen zur Qualtität des Inputes, zur Effizienz der Sortierung und zur Qualität der Produkte erhalten zu können ist somit die Analyse der Produkte und des Sortierrestes die Methode, die mit relativ geringem Aufwand die gewünschten Aussagen liefert.

Fortsetzung folgt ...

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